o Sie kennen es, Sie hören es nicht zum ersten Mal!
o Sie wissen es, es ist Ihnen klar, Änderung muß her!
o Sie können es, Sie haben auch das Know-how in der Firma!
o Doch Sie kommen nicht ins Handeln und in eine gelebte Kultur?
==> die Themen sind nicht umgesetzt, oder das Projekt ist steckengeblieben?
Das X-te „Management by... Konzept" wurde veröffentlicht, die Y-ste Führungsphilosophie, Bücher über Bücher wurden und werden immer noch geschrieben wie Unternehmen zu führen und wie Unternehmer sich verhalten sollten, damit ihr Unternehmen stabil in der Zukunft geführt wird.
Wenn man diese ganzen Konzepte und Vorschläge aus den letzten Jahrzehnten so Revue passieren läßt, muß man den Eindruck bekommen, daß alles in unseren Unternehmen bestens läuft, bei den Mitarbeitern und Führungskräften angekommen und auch verinnerlicht worden ist. Die aktuelle Praxis zeigt jedoch eher ein anderes Bild, Veränderungen werden selten komplett vollzogen, Projekte bleiben auf halbem Weg stecken, Blindleistungen einerseits und damit „Fachkräftemangel" andererseits sind an der Tagesordnung. Wir haben erst jetzt wieder erfahren müssen wie labil unsere Unternehmensgebilde bei unverhofftem Streß von außen sind und wie wenig von den ganzen Management-Konzepten und dem ganzen Wissen der Verantwortlichen letztlich bei den Mitarbeitern angekommen ist.
Wie paßt das denn alles zusammen?
Sind die Konzepte falsch, veraltet oder nicht passend? Wahrscheinlich nicht, denn hinter jeder Idee steckt eine Notwendigkeit und gutgemeinte, oft auch belegbare und funktionierende Absicht aus der jeweiligen Situation heraus. Wir werden jedoch nicht zwangsläufig besser, wenn wir mehr Management-Konzepte kennen, mehr Bücher lesen, mehr Informationen aus allen Medien sammeln, oder uns von diesen überschütten lassen.
Das, was in der Tagespraxis fehlt, ist die konsequente Umsetzung der schönen Ideen in das Alltagsgeschäft, bis hin zu einer tatsächlichen Kompetenzentwicklung und nachhaltigen Veränderung der Arbeitsweisen (Abbildung). Wir informieren uns, bauen Wissen auf, schicken unsere Mitarbeiter auf Schulungen, aber das tatsächliche Handeln fehlt. Nur durch ein „Tun" mit entsprechendem Kompetenzaufbau, kann sich ein Selbstverständnis entwickeln und in eine gelebte Kultur münden.
Wer nimmt sich denn schon die Zeit die Mitarbeiter abzuholen und gemeinsam mit den Betroffenen die in der Theorie dargestellten Themen tatsächlich auf den Boden zu bringen? Wer gibt den Mitarbeitern den Freiraum die angerissenen Ideen in die Tat umzusetzen? Das kostet Zeit und Mühe, teilweise Monate oder auch Jahre je nach Projekt gehen ins Land. Im Rückblick sind wir dann zwar schlauer, aber ändern leider meist nicht unser Vorgehen beim nächsten Projekt.
Wir brauchen also Zeit, Zeit und nochmals Zeit für die Umsetzung, in Verbindung mit einer aktiven methodischen, pädagogischen Begleitung, dann wären wir auf jeden Fall besser als heute und wahrscheinlich hätte es nie die Vielzahl an Konzepten zum Gegensteuern, Anpassen oder Verändern benötigt!
Diese Zeit kostet natürlich auch Ressourcen in Form von Mitarbeitern und Geld, das muß von Anfang an mit in die Umsetzung eingerechnet werden. Wer nur die „Anschaffungskosten" bei Veränderungs-Projekten betrachtet, wird letztlich an Ressourcenmangel scheitern.
Auch die Führungskräfte in unseren Unternehmen müssen mehr daran gemessen werden, ob und wieviel Projekte denn tatsächlich umgesetzt wurden (bis zur gelebten Kultur) und nicht nur an kurzfristigen Planzahlengrößen. Die reine Zahlen-Fokussierung (auf z.B. Umsatz, DB oder ähnliches) steht in der Regel im Wettbewerb mit einer nachhaltigen Umsetzung von Projekten. Denn der schnelle Erfolg des Einen ist der Tod des Anderen.
Die Anzahl der gescheiterten Projekte und Veränderungsmaßnahmen in den Unternehmen ist hoch. Viel zu hoch die Mühe und die Arbeitszeit, die immer wieder aufgewendet wird. Viel zu schade die Energie der Mitarbeiter, die dabei verschwendet wird. Kann sich das ein Unternehmen langfristig leisten?
Investieren Sie also in eine methodisch begleitete Umsetzung ihrer Projekte!
Lean komplett, Bernd Kühme April 2021